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Atlas, Karte und Navi

By Presse und Gedanken

Navis und Internet ersetzen keine Atlanten – Interview mit Frank Czapek

Braunschweig (dpa) – Landkarten lesen und verstehen können, ist gut für die räumliche Orientierung. Für den Vorsitzenden des Verbands Deutscher Schulgeographen, Frank Czapek, steht deshalb außer Frage, dass der gute alte Atlas im Unterricht noch lange nicht ausgedient hat.

280 000 Schüler haben sich bundesweit am «Geographiewettbewerb Diercke Wissen 2013» beteiligt. Der Verband Deutscher Schulgeographen und der Braunschweiger Westermann Verlag haben den Wettbewerb organisiert. Im Gespräch hat sich Verbandsvorsitzender Frank Czapek über die Bedeutung des Schulfaches geäußert.

Warum müssen sich Schüler in Zeiten von Navigationsgeräten, Satellitenbildern und Google-Maps eigentlich noch mit Landkarten und Geografie beschäftigen?

Czapek: «Unsere jungen Menschen tappen oft ohne ein wirkliches Wissen um Räume, um Distanzen, um Vernetzungen, um natur- und kulturräumliche Hintergründe wie Analphabeten durch die globalisierte Welt. Karten lesen und verstehen können, ist nicht nur eine wesentliche Fähigkeit der räumlichen Orientierung. Insbesondere unsere ausgezeichneten Atlanten geben auch inhaltliche Orientierung zu den unglaublichen Variationen des Lebens auf unserer Erdoberfläche und zu den spannenden Vorgängen der Gestaltung unseres Planeten.»

Ist das Erdkundewissen durch die Neuen Medien gestiegen?

Czapek: «Nicht unbedingt. Wer in zwei Stunden nach Mallorca fliegt und im Bruchteil von Sekunden mit Australien chattet, der kann durcheinander kommen mit den räumlichen Zuordnungen. Hier bietet der Geografie-Unterricht ganz prägnante Angebote zum kompetenten Umgang mit Informationen. Karten, Filme, Diagramme, Texte, Fotos, Blogs, diese und andere Erscheinungen kann der Erdkunde-Unterricht mit sachgerechten Strategien aufgreifen und dabei helfen, dass sich die Schüler in der Schnelllebigkeit und Medien-Überflutung unserer Tage zurecht finden. Das ist weit mehr als nur „Stadt-Land-Fluss“. Aber auch das topographische Lernen, quasi das Einmaleins der Geografie, braucht Schulung.»

Hat Geografieunterricht in den Schulen den richtig Stellenwert?

Czapek: «Nein. Trotz seiner enormen Breite wissenschaftlicher Bezüge von der Geologie bis zur Raumplanung zählt Geografie traditionell als Nebenfach. Oft wird nur eine Stunde in der Woche oder gar mit anderen Fächern im Verbund unterrichtet. Da bleiben wichtige Ziele schnell auf der Strecke. Wie dem auch sei: A und O bleiben sachkundige, begeisterungsfähige Lehrkräfte, denen unsere jungen Menschen und denen unsere Erde am Herzen liegen.»

Quelle: n-tv.de , dpa

 

Innovationspreis 2023 für Schulgeographie

By Bundeswettbewerbe

Der „Innovationspreis für Schulgeographie“ wird von der Frithjof Voss-Stiftung alle zwei Jahre auf dem Deutschen Kongress für Geographie vergeben. Er zeichnet eine Schule aus, die sich in herausragender Weise und langfristig für die Förderung wissenschaftsnaher geographischer Bildung eingesetzt hat. Dabei werden keine Einzelpersönlichkeiten ausgezeichnet.

Der Preis besteht neben einem Preisgeld aus einer Bronzestatuette („Die schöne Gaia“) sowie einer

Bronzepla

kette. Das Preisgeld ist ausschließlich für den weiteren Ausbau der Geographieabteilung zu verwenden. Während die Statuette nach zwei Jahren an die neue Preisträgerin weiterwandert, verbleibt die Bronzeplakette bei der ausgezeichneten Schule.

Hiermit ergeht die Aufforderung an Schulen, sich um diesen Innovationspreis zu bewerben, der ein weiteres Mal 2023 beim Deutschen Kongress für Geographie 2023 in Frankfurt/M. vergeben wird.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine von der Voss-Stiftung eingesetzte unabhängige Kommission von Schul- und Hochschulgeographen.

Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen über die geographische Bildungsarbeit der jeweiligen Schule, auch in Form von Projektarbeit und/oder Präsentationsergebnissen von schulischen Resultaten in der Öffentlichkeit, sind bis 30. Mai 2023 zu richten an:

Dr. Simone Reutemann

Bronzeplakette des Innovationspreises

Zweite Vorsitzende des VDSG

Professur für Humangeographie der TU Dresden

Hülsse-Bau, 3. Stock, Ostflügel, Zimmer 358,

Helmholtzstr. 10

01069 Dresden

Email:     simone.reutemann [at] tu-dresden.de

Earth Science Slam

By Veranstaltungen

Gemeinsam mit der Stiftung Frauenkirche Dresden veranstalten die Technischen Sammlungen Dresden im März 2023 den Earth Science Slam. Das Besondere ist zum einen der Fokus auf Themen der Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung, zum anderen der imposante und für einen Science Slam ungewöhnliche Veranstaltungsort der Dresdner Frauenkirche. Ab sofort können sich Interessenten, die am Slam teilnehmen möchten, bei den Technischen Sammlungen bewerben.

Anlass für den geplanten Earth Science Slam ist die Kunstinstallation Gaia des britischen Künstlers Luke Jerram. Jerram wird vom 4. bis zum 26. März eine 7 Meter große Erdkugel in das Kirchenrund hängen. Die mit hoch aufgelösten Bildern der NASA bekleidete und von innen beleuchtete Erdkugel war in den letzten drei Jahren bereits an vielen Orten in Europa, Asien, Australien und Amerika zu sehen und hat Hunderttausende Besucher:innen fasziniert. Jerram möchte mit seiner Installation einen Blick auf unseren Planeten ermöglichen, wie ihn Astronaut:innen seit den Anfängen der Raumfahrt immer wieder als tief empfundenes Erlebnis beschrieben haben.