Der Berufsverband für Geowissenschaftler schreibt einen neuen Wettbewerb aus. Infos:
Der Berufsverband für Geowissenschaftler schreibt einen neuen Wettbewerb aus. Infos:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns mitteilen zu können, dass wir wieder einen sächsischen Sieger im Bundeswettbewerb Diercke -Wissen haben.
Lesen Sie hier die Positionen des Dachverbandes und teilen Sie gemeinsam mit uns diese Ideen und Standpunkte um unser Fach weiter zu stärken. Dieses Positionspapier wurde unter der Mitwirkung von Dr. Wolfgang Gerber (†) erstellt.
Das neue Faltblatt kann von der Seite des Landesamtes heruntergeladen werden (Klick auf Bild).
Alle Jahre wieder olympisch ausgezeichnet
Die Geographie ist nicht nur für mich mehr als ein wichtiges und interessantes Schulfach. Mehr noch ist sie elementarer Bestandteil innerhalb der Gesellschaft – wie zum Beispiel im Kontext mit Urlaub, dem weltweiten Nachrichtengeschehen oder auch nur beim Blick aus dem Fenster. Ebenso routinemäßig ereignete sich dieses Schuljahr bereits zum 17. Male die Sächsische Geographie-Olympiade auf Oberschulebene.
Der diesjährige landesweite Endausscheid, die vierte Stufe, fand am 09. März 2023 wieder in den Räumlichkeiten der IHK Dresden statt. Die Geographie-Fachberater der LaSuB-Standorte planten die Veranstaltung und führten sie genauso hervorragend durch, wie mir dies bereits aus den Schuljahren 2014/2015 bzw. 2017/2018 bekannt war – damals aus Perspektive eines Oberschülers und erfolgreichen Mitstreiters.
Nach den netten Begrüßungsworten der Wettbewerbskoordinatorin, Frau Carola Schön, und des Präsidenten des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Herrn Ralf Berger, wartete schließlich der 60-minütige Aufgabenmarathon auf die Olympioniken. Mit im Raum befand sich auch eine Kamera des MDR, welcher über das Event im Sachsenspiegel berichtete.
Die jeweils 15 Teilnehmer aus Klassenstufe 7 und 10 wurden bereits zurecht vor der Aufgabenlösung als Sieger bezeichnet, sie absolvierten im aktuellen Schuljahr erfolgreich drei Vorrunden. 2022/2023 stellten sich der Olympiade insgesamt 13.113 Schüler aus 177 Oberschulen.
Thematische Schwerpunkte waren in der Klasse 7 das Klima, die Vegetation sowie der Tourismus mit Auswirkungen innerhalb Europas. Wasserkreislauf, Erosion und Weltbevölkerung spielten Schlüsselrollen in Fragen der Klasse 10. In beiden Klassenstufen wurden zudem geographische Objekte auf einer stummen Karte abgefragt, selbstverständlich ohne Atlas als Hilfsmittel. Der Denksport-Block umfasste schließlich Auswahlfragen verschiedener Lehrplaninhalte. Auch das Allgemeinwissen war hier natürlich besonders präsent.
Für die Lehrkräfte, Eltern und Gäste – wie mich in diesem Jahr – referierte während der Arbeitsphase ein Geograph der TU Dresden, Herr Prof. Dr. Arno Kleber, über den Zusammenhang von Klima und Migration. Dabei standen sowohl die Migrationsgeschichte und -ursachen als auch klimatische Extreme im Mittelpunkt. Zukünftig würden beispielsweise das zügige Abschmelzen der Gletscher und die damit verbundene Wasserknappheit in entsprechenden Gegenden zu gravierenden Schwierigkeiten führen.
Ein großes Highlight der Veranstaltung stellte für die Wettbewerbsteilnehmer die ebenfalls traditionelle Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt mit der Kinderstraßenbahn der Dresdner Verkehrs
betriebe AG, dem Lottchen, dar. Während sich die Schüler in der verdienten Erholungspause Dresden anschauten, zückten die Fachberater die Rotstifte und korrigierten im Akkord die Aufgaben – auch das zweifellos Gewohnheitssache und eingespielt. Als angehender Lehrer durfte ich mir davon einen Überblick verschaffen.
Die Siegerehrung wurde am frühen Nachmittag durch den Amtschef des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Herrn Wilfried Kühner, und den Geschäftsführer der IHK Dresden im Bereich Bildung, Herrn Torsten Köhler, vorgenommen und von Frau Carola Schön moderiert. Für die musikalische Umrahmung der Zeremonie sorgte die Schulband der Kurfürst-Moritz-Schule.
Daniel Steinbach von der Sophienschule Colditz (Klasse 7) erkämpfte sich Platz 1. Ebenso Paul Vetter von der Oberschule im Lossatal (Klasse 10), der das Ergebnis auch schon vor drei Jahren erzielte. Dieser Glücksumstand trat in der gesamten Wettbewerbshistorie bisher nur ein weiteres Mal auf!
Die Plätze 2 belegten von der Evangelischen Schule „Stephan Roth“ Zwickau OT Cainsdorf Roberto Nicolella (Klasse 7) und von der Paul-Fleming-Oberschule Hartenstein Hans Richter (Klasse 10). Auf den Rängen 3 fanden sich Tim Wagner (Klasse 7) und Marcel Kropp (Klasse 10) ein, beide von der Heinrich-von-Trebra-Oberschule Marienberg. Herzlichen Glückwunsch zu herausragenden Resultaten.
Für mich persönlich war es eine große Freude, der Sächsischen Geographie-Olympiade diesmal als Gast beigewohnt zu haben, was in mir wieder einzigartige Erinnerungen weckte und nährte. Auch dieses Ereignis bestärkte vor einigen Jahren mein Ziel des Lehrerberufs. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich die
Olympioniken und viele andere junge Menschen ebenfalls nachhaltig für dieses besondere Fach begeisterten und vielleicht einige sogar den Schritt ins Lehramt(sstudium) wagten. Die globalen Herausforderungen nehmen nicht ab, sie gilt es insbesondere im Bildungskontext zu thematisieren. Dem Wissenswettbewerb an sich und den Mitwirkenden wünsche ich alles Gute.
Richard Winkler
Geographie-Lehramtsstudent an der TU Dresden und VDSG-Neumitglied
Anm. des Autors: Innerhalb des Beitrages wird nicht mit der „gendergerechten Sprache“ und den damit verbundenen Sonderfestlegungen operiert, allerdings jedes Geschlecht bei Angaben gleichermaßen einbezogen, die auf Personen oder -gruppen abzielen.
Fotos: Lars Petzold
Geographisches Kinderbuch: Karin Huser legt uns das Kinderbuch „Ich entdecke Landschaften“ nahe, das sich an die Jahrgangsstufen 3 bis 6 wendet. Zum Buch gibt es begleitendes Lehrmaterial unter www.landschaftswissen.ch. Der entsprechende öffnet sich beim Klick auf das Bild.
Wir freuen uns mitteilen zu können, dass die neuen Materialen, die durch den Freistaat in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, zum Klimawandel online sind und unter www.Klima.sachsen.de zur Verfügung stehen.
Finale der 16. Sächsischen Geographie-Olympiade am Welt-Olympiatag
Passender hätte es nicht sein können. Genau am 6. April, vor 126 Jahren, begannen in Athen die Olympischen Spiele der Neuzeit. Wir fühlten uns nach der kontaktbeschränkten Zeit bestimmt ähnlich, wie die Organisatoren damals. Mit Freude beobachteten wir das erwartungsvolle Ankommen der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und Gäste in der IHK Dresden. Verschiedene Radiosender kündigten unser Finale morgens an. Das motivierte sehr.
Traditionell beginnt die Eröffnung mit einem Film über uns
ere wunderschöne Erde. Spätestens jetzt hatte jeder im Saal Gänsehaut.
Auch Herr Köhler, Geschäftsführer Bildung der IHK Dresden, brachte in seinem Grußwort an die Mädchen und Jungen seine Präferenz an die Arbeit in Präsenz zum Ausdruck. Er inspirierte uns mit der Idee, dass sich die Schülerinnen und Schüler erstmalig selbst vorstellen und dabei die Lage ihre Herkunftsorte beschreiben sollten.
Denn diese Karte konnte uns Herr Starystach, Fachberater Geographie, leider nur digital zusenden.
Hochkonzentriert lösten im Anschluss die 28 besten Geographie-Asse Sachsens die Aufgaben. Die 14 besten der 7. Klassen mussten zum Beispiel ein Klimadiagramm auswerten und die Jahresdurchschnittstemperatur bzw. den Jahresniederschlag berechnen, Gesteine bestimmen, topographische Objekte in eine stumme Karte rund um das Mittelmeer eintragen und Wissen zu Klimatypen, dem Eiszeitalter sowie geographischen Begriffen nachweisen.
Die Zehntklässler sollten sich in den Metropolen der Welt gut auskennen und deren Wahrzeichen zuordnen. Abgeleitet von den Höhenstufen der Vegetation mussten Folgen des Klimawandels erkannt werden. Auch der Monsun in Indien forderte die jungen Leute. Topographisches Wissen war diesmal mit Fachwissen verknüpft, d. h. mit Oberbegriffen sollten Objekte in der Karte zusammengefasst werden.
Hier ahnen die beiden Schüler noch nicht, dass sie später als Sachsenmeister der Geographie geehrt werden.
Nach der geistigen Arbeit, durften sich die Schülerinnen und Schüler am Buffet stärken und anschließend mit dem Lottchen durch Dresden fahren. Das Lottchen ist eine Straßenbahn, die die Sehenswürdigekeiten ansteuert. Ein Stadtführer gibt dazu die Erklärungen.
Am Nachmittag fand die Siegerehrung mit Herrn Staatssekretär Kühner, SMK, statt. Er fragte in seinem Grußwort die Schülerinnen und Schüler nach der Teilnehmerzahl an der 16. Säch-sischen Geographie-Olympiade. Ein Mädchen meldete sich und sagte, es seien fast 13 500. Herr Staatssekretär Kühner verdeutlichte den Jugendlichen damit, dass diese Zahl die Größe einer Kleinstadt widerspiegelt und sie die besten daraus sind.
Hervorragend musikalisch gestaltet wurde die Ehrung der Besten wieder durch die Schüler-band „No Rest“ der Kurfürst-Moritz-Schule Boxdorf, aus Moritzburg. Die Band spielt seit drei Jahren zusammen und war bereits vor zwei Jahren hier zu Gast, zur 14. Sächsischen Geographie-Olympiade. Damals traten sie als Siebtklässler auf. Die engagierte Bandleiterin und Lehrerin, Frau Gebhardt-Varga, begleitet die jungen Musiker auf ihrem Weg.
Herr Staatssekretär Kühner und Herr Köhler gratulierten jeder Schülerin, jedem Schüler und nahmen sich sehr viel Zeit für ein persönliches Gespräch. Sie fragten zum Beispiel nach den Berufswünschen. Ich freute mich, weil auch eine zukünftige Landärztin dabei war.
Besonders würdigten sie Leon Fraulob der OS Bad Gottleuba. Er war der einzige Teilnehmer, der als Siebtklässler bereits das Finale geschafft hat und damals wie heute den 2. Platz belegte.
Unsere Sieger:
Klasse 7
Klasse 10
Auch die Lehrerinnen und Lehrer besonders erfolgreicher Schüler erhielten eine Anerkennung.
Klasse 7
Klasse 10
Ich hatte am Ende der Veranstaltung das Gefühl, dass sich alle Beteiligten als Siegerinnen oder Sieger fühlen konnten. Dafür danke ich zu allererst Frau Dr. Marx, Referentin im SMK, für die großartige organisatorische Unterstützung und Herrn Köhler, Geschäftsführer Bildung der IHK, für die Bereitstellung der Räume.
Außerdem gilt mein Dank der Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen im Verband Deutscher Schulgeographen e.V., Frau Dr. Simone Reutemann, für das Arrangement des Buffets und des Fachvortrags.
Eine große Unterstützung erfahre ich ebenfalls durch das Sponsoring der Schulbuchverlage Westermann und Klett, die jedes Jahr den Druck der Urkunden für das Finale übernehmen und wertvolle Preise bereitstellen.
Aber ich danke auch den vielen Lehrkräften, die bereits in der 1. Stufe, auf Schulebene, mit Ihren Schülerinnen und Schülern an der Geographie-Olympiade teilnehmen und sich sehr für unser Fach engagieren.
Abschließend danke ich meinen Fachberater Kolleginnen und Kollegen. Zum Finale haben wir in diesem Jahr sehr gut Hand in Hand gearbeitet, Lücken geschlossen, die das Virus hinterließ und die Olympiade zum Erfolg geführt. Frau Handrik fotografierte viele schöne Momente des Tages, Herr Wagner sorgte für den reibungslosen technischen Ablauf, Frau Schicker verwaltete die Preisverleihung, Frau Wagner sicherte den Empfang der Finalisten und Gäste, Frau Schmorde sowie Frau Bader übernahmen die Verantwortung beim Korrigieren.
Ich hoffe sehr, dass wir unsere Sächsische Geographie-Olympiade in Präsenz fortsetzen können und dass das Interesse an unserem Fach als ein Leitfach der nachhaltigen und politischen Bildung so groß bleibt.
Carola Schön
Verantwortliche FB für die SGO
Braunschweig (dpa) – Landkarten lesen und verstehen können, ist gut für die räumliche Orientierung. Für den Vorsitzenden des Verbands Deutscher Schulgeographen, Frank Czapek, steht deshalb außer Frage, dass der gute alte Atlas im Unterricht noch lange nicht ausgedient hat.
280 000 Schüler haben sich bundesweit am «Geographiewettbewerb Diercke Wissen 2013» beteiligt. Der Verband Deutscher Schulgeographen und der Braunschweiger Westermann Verlag haben den Wettbewerb organisiert. Im Gespräch hat sich Verbandsvorsitzender Frank Czapek über die Bedeutung des Schulfaches geäußert.
Warum müssen sich Schüler in Zeiten von Navigationsgeräten, Satellitenbildern und Google-Maps eigentlich noch mit Landkarten und Geografie beschäftigen?
Czapek: «Unsere jungen Menschen tappen oft ohne ein wirkliches Wissen um Räume, um Distanzen, um Vernetzungen, um natur- und kulturräumliche Hintergründe wie Analphabeten durch die globalisierte Welt. Karten lesen und verstehen können, ist nicht nur eine wesentliche Fähigkeit der räumlichen Orientierung. Insbesondere unsere ausgezeichneten Atlanten geben auch inhaltliche Orientierung zu den unglaublichen Variationen des Lebens auf unserer Erdoberfläche und zu den spannenden Vorgängen der Gestaltung unseres Planeten.»
Ist das Erdkundewissen durch die Neuen Medien gestiegen?
Czapek: «Nicht unbedingt. Wer in zwei Stunden nach Mallorca fliegt und im Bruchteil von Sekunden mit Australien chattet, der kann durcheinander kommen mit den räumlichen Zuordnungen. Hier bietet der Geografie-Unterricht ganz prägnante Angebote zum kompetenten Umgang mit Informationen. Karten, Filme, Diagramme, Texte, Fotos, Blogs, diese und andere Erscheinungen kann der Erdkunde-Unterricht mit sachgerechten Strategien aufgreifen und dabei helfen, dass sich die Schüler in der Schnelllebigkeit und Medien-Überflutung unserer Tage zurecht finden. Das ist weit mehr als nur „Stadt-Land-Fluss“. Aber auch das topographische Lernen, quasi das Einmaleins der Geografie, braucht Schulung.»
Hat Geografieunterricht in den Schulen den richtig Stellenwert?
Czapek: «Nein. Trotz seiner enormen Breite wissenschaftlicher Bezüge von der Geologie bis zur Raumplanung zählt Geografie traditionell als Nebenfach. Oft wird nur eine Stunde in der Woche oder gar mit anderen Fächern im Verbund unterrichtet. Da bleiben wichtige Ziele schnell auf der Strecke. Wie dem auch sei: A und O bleiben sachkundige, begeisterungsfähige Lehrkräfte, denen unsere jungen Menschen und denen unsere Erde am Herzen liegen.»
Quelle: n-tv.de , dpa